Friedrichshafen – Am Wochenende war es wieder so weit: Antennen, Funkgeräte, nagelneue Sende- und Empfängeranlagen und ein vielseitiges Programm zum Thema MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zogen 11 100 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände in Friedrichshafen. Funk-Fans aus 59 Nationen kamen zusammen, um ihr jährliches, internationales Wiedersehen zu feiern und die Ham Radio als Plattform für den gemeinsamen Austausch miteinander zu nutzen. „Die Ham Radio ist ihrem Ruf als Europas größte Amateurfunkmesse gerecht geworden. In der Zusammenarbeit mit unserem ideellen Partner, dem Deutschen Amateur Radio Club e.V., haben wir gezeigt, dass der Amateurfunk eine wichtige Rolle in der Gesellschaft hat. Das diesjährige Motto ‚Wir machen MI(N)T‘ ist voll aufgegangen und hat mit vielen Aktionen die Jugendarbeit in den Fokus gestellt, die sich als Publikumsmagnet erwiesen“, freuen sich Messegeschäftsführer Klaus Wellmann und Projektleiterin Petra Rathgeber. 392 Teilnehmende, davon 149 kommerzielle, ausstellende Unternehmen sowie internationale Verbände und 243 Flohmarktaussteller, bildeten die Vielfalt des Funkwesens ab.
In allen drei Hallen, dem Foyer West und dem Freigelände West war das MINT-Fieber zu spüren. Von Vorträgen über die Grundlagen der Informatik und Funktechnik bis hin zum Start des Stratosphärenballons und der Lehrerfortbildung waren die Naturwissenschaften überall vertreten. Rund 140 Lehrkräfte eigneten sich am Freitag das neuste Wissen für einen praxisorientierten Unterricht in den Schulen an. Ein weiteres Highlight war der experimentelle Ballonstart am Samstagvormittag. Hunderte Funkinteressierte versammelten sich im Freigelände West. Sie sehnten das Aufsteigen des speziell konstruierten Flugobjekts mit einem Countdown herbei und verfolgten seine Reise im Anschluss live bei der Übertragung im Foyer West.
Weitere Funkexperimente gab es am neu konzipierten Stand des DARC zu entdecken. Kinder und Jugendliche konnten dort unter Anleitung tüfteln, basteln und ihr Wissen bei der Ham Rallye testen. Die Rückkehr der technischen Schnitzeljagd wartete mit 25 Stationen auf. Die jungen Ham-Fans mussten dabei morsen, technische Bausätze zusammensetzen, das QSL-Karten Quiz bestehen und die Astronauten auf der Internationalen Raumstation erreichen. Große Freude über die gelungene Ham Radio zeigte sich auch bei Christian Entsfellner, Vorsitzender des Deutscher Amateur Radio Club (DARC) e.V: „Wir waren sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Messeveranstaltung. Besonders gut gefallen hat uns das internationale Flair und die gute Stimmung in den letzten drei Tagen. Hinzukommt, dass wir mit unserem neuen Standkonzept, den einzelnen Wissensschwerpunkten und Innovationsständen das Motto: „Wir machen MI(N)T!“ perfekt in Szene setzen konnten. Damit haben wir den Zeitgeist exakt getroffen. Wie wichtig der Amateurfunk für die Gesellschaft ist, hat auch die pünktlich zur Ham Radio erfolgte Unterzeichnung der neuen Amateurfunkverordnung durch Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, verdeutlicht. Wir freuen uns sehr, dass es zukünftig eine neue Einsteigerklasse geben wird und sich der Remote-Betrieb vereinfacht.“ Für das kommende Jahr plant der DARC die Jugendarbeit und die Aus- und Weiterbildung weitervoranzutreiben.
Ein einzigartiges Funkabenteuer erlebten auch die langjährigen Funkamateure. Neben dem Selbstbauen von Antennen, zahlreichen Workshops, Expeditionsvorträgen und den Schätzen auf dem Flohmarkt gab es neue Produkte und zahlreiche Aussteller in der Zeppelin Cat Halle A1 zu entdecken. Im Vergleich zum Vorjahr waren fünfzehn Prozent mehr kommerzielle Aussteller sowie internationale Verbände (Vorjahr 129) Teil der Ham Radio 2023.
In den Gesprächen äußerten sich viele Aussteller sehr positiv über den diesjährigen Messeverlauf. Michael Bürck Sales Communication JVC Kenwood Deutschland GmbH resümiert: „Wir sind mit dem Messeverlauf sehr zufrieden, führten viele gute Gespräche. Wir stellten dieses Jahr unser neues Handfunkgerät THD75 E vor und die Resonanz war sehr gut. Wir verzeichneten hier am Stand internationales und sehr versiertes Publikum. Die Ham Radio ist für uns eine der drei großen Messen, und daher absolut wichtig, um uns hier zu präsentieren und den Austausch zu pflegen.“ Auch Thorsten Chmielus, Chief Executive Officer Aaronia AG, zeigte sich sehr zufrieden: „Die erste Ham Radio lief für uns sehr gut, insbesondere die Präsentation unseres Produkts SDR sowie der Abverkauf. Wir wurden regelrecht überrannt. Die Entscheidung, sich auf der Ham Radio zu präsentieren hat sich extremst gelohnt und daher werden wir in Zukunft jedes Jahr kommen.“ Große Vorfreude auf die nächste Ham Radio 2024 brachte auch Dennis Walter, Eigentümer von Bonito, zur Sprache: „Wir waren total begeistert von der Ham Radio 2023. Es herrschte eine gute, positive und entspannte Stimmung. Die Besucherinnen und Besucher hatten so großes Interesse an unseren Produkten, sodass einige von ihnen schon am Freitag ausverkauft waren. Auch unser neues Konzept mit den Workshops ist perfekt aufgegangen. Alle waren restlos ausgebucht. Wir freuen uns jetzt schon auf die Messe im nächsten Jahr.“
Nicht nur die ausstellenden Unternehmen freuten sich über die Ham Radio als Treffpunkt für den Amateurfunk, sondern auch die internationalen Verbände. „Für uns steht natürlich auf der Ham Radio das Treffen mit vielen Mitgliedern im Vordergrund, diese zu halten und neue Mitglieder zu gewinnen. Das Ganze hier steht ja unter der Überschrift ‚Völkerverständigung‘, das macht die Ham Radio aus. Besucher aus allen fünf Kontinenten sind hier, eine absolut internationale Veranstaltung. Funken und Skypen ist immer möglich und war es auch während Corona, aber der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen!“, erklärte Prof. Dr. Achim Rogmann, Vorstand des Verbandes EUDXF.
Tickets und Öffnungszeiten:
Die nächste Ham Radio funkt wieder vom Freitag, 28. Juni bis Sonntag, 30. Juni 2024 aus Friedrichshafen. Weitere Informationen unter: www.hamradio-friedrichshafen.de
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